Ein Moment der Unachtsamkeit reicht: Der Waschmaschinenschlauch platzt, das Badewasser läuft über oder die Spülmaschine gibt den Geist auf. Ein Wasserschaden ist schnell passiert – und die Kosten können enorm sein. Doch wer haftet eigentlich in solchen Fällen? Und welche Versicherung übernimmt welchen Schaden?
Die erste Frage nach einem Wasserschaden lautet immer: Wie ist der Schaden entstanden? Davon hängt ab, ob der Mieter, der Vermieter oder die Versicherung für die Kosten aufkommt.
- Vermieterpflichten: Der Vermieter muss die Wohnung in einem mangelfreien Zustand übergeben und instand halten – dazu gehören funktionierende Leitungen und Anschlüsse.
- Mieterpflichten: Der Mieter ist verpflichtet, sorgsam mit der Wohnung umzugehen. Lässt er z. B. das Wasser unbeaufsichtigt laufen, kann er für den Schaden haftbar gemacht werden.
Beispiel: Wenn eine Waschmaschine ausläuft, weil ein Anschluss unsachgemäß montiert wurde, kann das als grob fahrlässig gelten – die Versicherung kann in diesem Fall die Zahlung verweigern.
Zahlt die Versicherung einen Wasserschaden?
Es ist zwischen zwei Versicherungen zu unterscheiden:
- Wohngebäudeversicherung: Deckt Schäden am Gebäude (z. B. Wände, Böden, Estrich) ab. Diese schließt der Eigentümer (z. B. der Vermieter) ab.
- Hausratversicherung: Deckt Schäden an Möbeln, Kleidung, Elektrogeräten und persönlichen Gegenständen ab. Diese schließt der Mieter selbst ab.
Achtung: Bei grober Fahrlässigkeit – z. B. dem Überlaufenlassen der Badewanne – kann die Versicherung die Zahlung verweigern.
Was zählt als grob fahrlässig?
- Ein defekter Waschmaschinenschlauch wurde nicht ersetzt
- Das Wasser wurde beim Einlassen in die Badewanne vergessen
- Reparaturen wurden selbst und unfachmännisch durchgeführt
In solchen Fällen kann die Versicherung leistungsfrei bleiben.
Was tun im Schadensfall? Die 5‑Schritte-Checkliste
Maßnahmen abstimmen
Handwerker nur nach Rücksprache mit der Versicherung beauftragen, um Kostenübernahmen zu klären.
Schadenquelle stoppen
Hauptwasserhahn abdrehen, Maschine ausschalten – damit kein weiteres Wasser austritt.
Wasser beseitigen
Mit Handtüchern, Lappen oder Eimern das Wasser aufsaugen und die Ausbreitung verhindern.
Schäden dokumentieren
Fotos von der Ursache und allen beschädigten Bereichen machen – am besten aus verschiedenen Perspektiven.
Vermieter & Versicherung informieren
Melden Sie den Vorfall noch am selben Tag, um Schadenersatzansprüche zu sichern.
Fazit
Ein Wasserschaden ist zwar ärgerlich, aber mit der richtigen Reaktion oft gut in den Griff zu bekommen. Wer verantwortlich handelt, Schäden dokumentiert und die Versicherung rechtzeitig informiert, sichert sich gegen große finanzielle Risiken ab.
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